FAQ

Was war INTERPART?

INTERPART – Interkulturelle Räume der Partizipation – war ein Forschungsprojekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde. Das Projekt hatte das Ziel, Beteiligungsformate für die Stadtentwicklung interkulturell weiterzuentwickeln, um Vielfalt in der Stadtentwicklung zu unterstützen. D.h. es sollten sich möglichst viele Stadtbewohner*innen – mit und ohne Zuwanderungsgeschichte – an Diskussionen über die zukünftige Entwicklung ihrer Städte aktiv beteiligen, ihre Wünsche und Meinungen äußern und darüber miteinander ins Gespräch kommen. Wissenschaft und Praxispartner aus Stadtplanung und Verwaltung untersuchten, welche Rolle soziale Medien und Online-Dienste dabei spielen können. In Berlin und Wiesbaden sollten mit Hilfe des Forschungsformats „Reallabor“ konkrete Themen für eine erweiterte Teilhabe vieler unterschiedlicher Stadtbewohner*innen gemeinsam erarbeitet und umgesetzt werden.

Warum gab es dieses Projekt?

Kulturelle Vielfalt in der Stadtentwicklung soll normal werden. Derzeit sind viele soziale und ethnische Gruppen in Beteiligungsverfahren unterrepräsentiert. Es sollte deshalb erforscht werden, welche Strukturen und Bedingungen Menschen mit Migrationshintergrund brauchen, um die Entwicklung der Stadt aktiv zu gestalten. Die Ergebnisse sollten dann genutzt werden, um die Interessen möglichst aller Menschen in der Stadtentwicklung umzusetzen. Dabei wird ein Schwerpunkt auf die Einbindung dieser Gruppen über soziale Medien und Online-Dienste gesetzt.

Wie lange dauerte das Projekt?

INTERPART hatte seinen Startschuss im Juni 2018. Im Juli 2021 endete INTERPART mit einer wissenschaftlichen Abschlusskonferenz.

Zunächst haben die Wissenschaftler*innen von INTERPART die derzeitige Ausgangssituation der stadtentwicklungspolitischen Teilhabe von Menschen mit Migrationserfahrung untersucht. Darauf aufbauend, wurden ab April 2019 gemeinsam mit Praxispartnern die Reallabore erprobt und umgesetzt. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Reallaborphase wurden die gewonnenen Ergebnisse u.a. in einem Praxishandbuch für Kommunen veröffentlicht (demnächst).

Was sind Reallabore?

Bei Reallaboren tauchen Wissenschaftler*innen direkt ins Leben ein und machen das Leben zum wissenschaftlichen Beteiligungsprojekt! Politik, Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft werden frühzeitig von den Forscher*innen in den Forschungsprozess miteinbezogen, um unter Realbedingungen innovative Lösungsansätze zu erhalten. INTERPART wird hierbei eng mit den Stadtverwaltungen von Berlin und Wiesbaden zusammenarbeiten und konkret soziale und ethnische Gruppen einbinden, die bisher in der Stadtentwicklung unterrepräsentiert waren.
„Labor“ bedeutet also in diesem Zusammenhang nicht, dass Wissenschaftler*innen in weißen Kitteln Experimente durchführen, sondern alle Beteiligten – auch Verwaltungsmitarbeiter*innen, Bewohner*innen, Gewerbetreibende, Spaziergänger*innen, Parknutzer*innen, Autofahrer*innen etc. – können und sollen die Forschungsaktivitäten in der Laborphase mitgestalten, eigene Impulse geben und ihre Interessen einbringen.

Was bedeutet Stadtentwicklung?

Der Begriff Stadtentwicklung bezeichnet den stetigen räumlichen und strukturellen Entwicklungsprozess einer Stadt. Derzeit stehen Städte und Kommunen vor großen Herausforderungen: Demographischer Wandel, Verkehrswende, Digitalisierung, aber auch die Integration einer vielfältigen Stadtgesellschaft treiben ständigen Wandel voran. Dabei setzen Politik und Verwaltung immer mehr auf die Hinweise und Ideen der Bürger*innen durch innovative Beteiligungsformate. INTERPART entwickelt dafür Formate, um die Meinungen und Hinweise unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen – mit und ohne Zuwanderungsgeschichte – besser in die Stadtentwicklung einzubinden.

Wer war daran beteiligt?

INTERPART war eine Kooperation folgender Partner*innen:

  • Fakultät Raumplanung der Technischen Universität Dortmund,
  • Design Research Lab der Universität der Künste Berlin,
  • Stabsstelle Wiesbadener Identität. Engagement. Bürgerbeteiligung. der Landeshauptstadt Wiesbaden,
  • Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Berlin,
  • UP19 Stadtforschung + Beratung GmbH sowie
  • Zebralog, Agentur für crossmediale Bürgerbeteiligung.

Das Projekt wurde zudem durch engagierte Bürger*innen mitgestaltet. Finanziert wurde das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die wissenschaftlichen Ergebnisse aus den Reallaboren werden sowohl für die weitere Verwendung in der Wissenschaft als auch für Städte und Kommunen in Form von lesefreundlichen Praxishandbüchern bereitgestellt. Darüber hinaus lud INTERPART im Mai 2021 zu einer digitalen Abschlusskonferenzwoche ein, um die gewonnenen Ergebnisse der Öffentlichkeit zu präsentieren.